Jenseits von richtig und falsch gibt es einen Ort, da treffen wir uns

         

Wir können das Leben wundervoll oder leidvoll für uns und für andere machen

- je nachdem wie wir denken und kommunizieren.

Marshall.B. Rosenberg

 

                    Gewaltfreie Kommunikation - ein Weg der Verständigung

                                     und des Friedens mit sich selbst und anderen

 

"So etwas brauche ich nicht, ich bin doch nicht gewalttätig", höre ich Sie entrüstet sagen. Genauso habe ich auch reagiert, als ich - Anfang der 1990er Jahre - das erste Mal von Gewaltfreier Kommunikation hörte. Doch als ich dann im Rahmen meiner Mediationsausbildung Näheres erfuhr, änderte ich meine Ansicht. Hier bekommen Sie einige Informationen, die Ihnen Gewaltfreie Kommunikation verständlicher machen können.

 

Gewaltfreie Kommunikation, was ist das?

 

Wie sich bereits aus dem Namen ergibt, hat Gewaltfreie Kommunikation etwas mit Kommunikation 

- und zwar "ohne Gewalt" - zu tun. Kommunikation ist der Austausch von Informationen, um uns zu verständigen.

 

Kann so ein Austausch überhaupt gewaltvoll sein? Und was ist "Gewalt" eigentlich genau?

 

Ja, Kommunikation kann Gewalt beinhalten - uns zwar nicht nur, wenn wir uns anschreien, beschimpfen oder beleidigen.

Denn Gewalt hat viel mit Macht und Machtausübung zu tun. Und Sprache als Machtmittel zu nutzen, ist sicherlich keine neue Erfindung.

Wir bezeichnen solche Handlungen als "Gewalt", die Menschen, Tieren oder Gegenständen schaden, sie beeinflussen oder manipulieren.

Wir sprechen oder handeln somit gewaltvoll, wenn wir anderen Menschen gegenüber Macht ausüben. Darunter  verstehen wir, dass wir unsere Bedürfnisse auf Kosten Anderer rücksichtslos durchsetzen. Dafür gibt es viele Möglichkeiten : beispielsweise Ausübung von Druck, Erpressung, Drohung, Schuldzuweisungen, manipulativen Einsatz von Lob und Belohnung oder Kritik und Bestrafung oder moralische Verurteilung. Auch wenn Scham - oder Pflichtgefühle erzeugt werden, sprechen wir von gewalttätigem Verhalten. All diese Verhaltensweisen nutzen Sprache als Mittel zur Machtausübung.

 

Gewaltfreie Kommunikation setzt dagegen darauf, Wege und Lösungen zu finden, die die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigen.

Es geht darum, mit unseren wirklichen Bedürfnissen in Kontakt zu kommen - das zu spüren, was in uns selbst lebendig ist. Es geht darum, herauszufinden, was das Leben schöner machen würde - und dann empathisch und achtsam auf unser Gegenüber zuzugehen.

Damit bin ich an einem, wie ich meine, äußerst wichtigen Punkt angelangt. Gewaltfreie Kommunikation ist in erster Linie eine Kommunikation mit uns selbst. Denn wenn wir unsere Bedürfnisse nicht kennen, können wir sie nicht verbalisieren und keine Wege zu ihrer Erfüllung finden.

Wie oft gehen Sie gewaltvoll mit sich selbst um? Verurteilen Sie sich für Gedanken, Worte oder Taten? Setzen Sie sich selbst unter Druck oder fühlen Sie sich schuldig in einer beliebigen Situation?

Wie oft handeln Sie aus Scham- oder Pflichtgefühl heraus?

Und aus welchen Motivationen möchten Sie stattdessen handeln? Wie können Sie einen wertschätzenden Umgang mit sich selbst und anderen finden? Einen Umgang, der auf Empathie, Achtung und Wohlwollen basiert?

 

Ich höre Ihnen empathisch zu und unterstütze Sie, Ihren Weg zu finden.